Dänemark – Schweden

Der 230V Wechselrichter ist installiert, dann kann’s ja losgehen. Fehmarn ist das erste Ziel. Abends treffe ich mich mit Harald auf ein paar Ratsherren und am nächsten Morgen nach dem Frühstück geht’s zur Fähre Puttgarden-Rödby. Ganz schön eng hier zwischen all den PKW. Auf der Überfahrt treffe ich eine Familie aus Wesel. Sie sind seit dem frühen Morgen unterwegs mit ihrem T3 ebenfalls auf dem Weg nach Schweden (Respekt).

Kreidefelsen – Möns Klint

Ich beschließe, erst einmal die Kreidefelsen an Møns Klint anzusehen. Sie erheben sich mit bis zu 128 Meter auf einer Länge von 6 km (Wikipedia) über das Meer, das durch den hellen Untergrund aussieht wie die Südsee. Seeseitig habe ich dort vor einigen Jahren geankert, nun will ich einmal schauen, wie es dort von oben aussieht. Eine atemberaubende Natur und auf jeden Fall einen Abstecher wert.

In Kopenhagens östlichem, neuen Stadtteil Amager bekomme ich einen Stellplatz am Yachthafen Kastrup mit Blick auf den Öresund. Der nette Hafenmeister (zugleich Platzwart) erlaubt, eine Extra-Reihe in der Mitte des Parkplatzes aufzumachen. Von hier aus erreiche ich die Metro zu Fuß in 15 Minuten und fahre in die Innenstadt. Das Hard Rock Cafe ist eben ein „Muss“. Gut, dass ich via Internet reserviert hatte. Ganz Kopenhagen scheint an diesem Abend auf den Beinen zu sein. Nachdem ein Spätankommer in der Nacht den Camper der beiden Frauen hinter mir ankarrt ist die Nacht dann ruhig.

Smygehuk (55°20’13“ N, 13°21’34“ O)

Am nächsten Morgen starte ich über den Öresund nach Schweden. Erst Tunnel, dann Brücke. Von hier aus geht es so küstennah wie möglich Richtung Süden durch Trelleborg zum Smygehuk, Schwedens südlichstem Punkt. Hier findet gerade ein Kunsthandwerkermarkt statt. Leider regnet es wie aus Eimern, aber ein Foto am südlichsten Punkt muss sein. Dann erstmal einen Tee im Camper. Über Ystad geht es weiter an Schwedens „Sandkiste“ entlang. Bei Sonnenschein laden die unendlichen Sandstrände zum Baden ein, heute ist es allerdings eher … frisch. Nach einem Abstecher am Leuchtturm Sandhammaren finde ich abends in der Nähe von Nymölla in der Nähe der Papierfabrik einen Stellplatz am Wald.

Über lauter kleine Straßen Richtung Norden geht es durch das Glasreich. An einem See frühstücke ich. Über kleine Straßen geht es über Ryd Richtung Urshult. Kurz vor Vexjö schaue ich mir in Telestad ein Schloss an, das jetzt Hotel und Restaurant ist. Weiter geht es über Nebenstraßen nach Jönköping im Süden des Vätternsee. Der Stellplatz ist voll, also fahre ich östlich am Vätternsee weiter nach Gränna. Dort gibt es einen riesigen Parkplatz, auf dem ich (gegen Gebühr aber ohne Infrastruktur) übernachten darf. Ein herrlicher Sonnenuntergang über dem Vätternsee beendet den Tag.

Ich fahre früh los entlang der Ostküste des Vättern und frühstücke gegenüber der Klosterruine Brahehus. Ein wenig weiter biege ich von der E4 ab und folge der Nebenstrecke direkt am See entlang. Dort finde ich das Highlight der Reise im Krakeryd Naturpark. Gigantische Aussicht auf den Vättern, Stille, Natur, unbeschreiblich. Es gibt hier oben auch einen Grillplatz. Der Grill in einer großen Stahltonne, Feuerholz liegt gehackt und vor Regen geschützt bereit.

Kirche in Väversunda

Heute ist irgendwie Kultur. Erst eine Klosterruine in Alvastra, dann eine wunderbare Kirche in Väversunda, danach Schloss und Kloster in Vadstena. Auf dem Weg halte ich für Fridabullar (Kardamummbullar / WienerWienerbröd) und einen Cafe Latte an einer Konditorei in Väderstad. Super lecker. Für die Nacht halte ich auf dem Rastplatz Stora Hammersundat vor der Brücke. Ein paar Runden mit der Drohne nach dem Abendessen, dann kommen noch ein paar Nachtgäste und ich gehe ins Bett.

Der Tag startet mit einem Besuch von Schloss Stjärnsund. Toll gelegen, aber wie unterhält man so ein riesiges Haus? zweites Frühstück im Wald zwischen Asbro und Hallsberg. In Örebro beginnt es zu regnen. Daher leider nur ein kurzer Besuch in Wadköping, einem historischen Stadtviertel. Vor Ringaby gibt es einen Regenguss mit Gewitter. Ich bin mitten in der Gewitterzelle und fahre in einen Schotterweg. Dort mache ich erstmal ‘nen Kaffee und esse den Fridabullar, den ich in Hallsberg gekauft hatte. Ich fahre eine Zeitlang parallel zur E40 und komme plötzlich an einem Panzermuseum vorbei.

Bredsand Strand Camping

Die 55 Richtung Norden führt mich über Märsön nach Enköping. Dort leiten mich Camperschilder zunächst in den Stadthafen, wo ich einen netten Schweden treffe. Aber der Stellplatz ist unter aller Kanone, so dass ich mein ursprüngliches Ziel ansteuere, Bredsand Strand Camping. Der Platz ist zu ca. 50% gefüllt und ich bekomme Platz 36 mit Seeblick – traumhaft. Natürlich gehe ich im See baden und genieße danach die Dusche. Dann fahre ich die Markiese aus und esse gemütlich zu Abend.

Bredsand Strand Camping

Beim Wasser auffüllen ist es übergelaufen und seltsamerweise war danach auch Wasser im Innenraum. Ich habe dann wieder ein paar Liter abgelassen, danach noch Grauwasser entsorgt und dabei mit einer Familie aus Oberbayern gequatscht. Sie sind zu viert in einem gemieteten VW LT unterwegs.
Heute landet Christina auf dem Flughafen Arlanda. Beim Warten treffe ich einen Franzosen aus dem Elsass. Er ist 6 Monate auf Europatour. Vergleichbar mit meiner Planung.
Als Christina da ist, suchen wir mit den Apps nach einem Campingplatz und steuern Bredäng an. Auf dem Riesenplatz finden wir ganz am Ende ein ruhiges Plätzchen. Durch die nahe gelegene Metrostation kommen wir schnell nach Stockholm.

Stockholm

Nach so viel Natur ist diese Stadt doch ganz schön laut. In den engen Gassen tummeln sich (neben uns) tausende Touristen. Ja, Stockholmn ist durchaus sehenswert. Das meinen wohl auch andere. Überall ist Wasser zu sehen ist. Stockholm besteht aus hunderten von Inseln.
Es macht Spaß, mit Christina die Stadt zu erkunden.
Im Hafen entdecken wir ein wenig verborgen einen Stellplatz. Platz für ca. 15 Fahrzeuge. Ein echter Geheimtipp!

Nachdem ich Ende der 70er Jahre die Vasa noch im Sprühnebel in der damaligen Leichtbauhalle besichtigt hatte, war der Besuch der jetzt vollständig restaurierten Galeone mein Highlight in Stockholm. Das 61 Meter lange Schiff ist fast vollständig im Originalzustand erhalten.

Am nächsten Tag geht es dann für mich per Flugzeug über Amsterdam nach Hause. Christina übernimmt den Camper und fährt erst einmal nach Oslo, um zuerst mit Steffi, danach mit Bashir die Westküste Norwegens zu erkunden.